Satin Doll Productions
Pressespiegel
Andi Maile

Mailensteine
SDP 1022



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Mit seiner CD "Mailensteine" hat das süddeutsche Andi Maile Quartet wirklich ein beeindruckendes Werk geschaffen: Ruhiger, einfühlsamer Jazz, vielleicht eher eine Platte für den Abend, geprägt durch das harmonische Zusammenspiel von Andreas Maile(Sax), Olaf Stötzler(Gitarre), Nic Thys(Bass) und Patrick Manzecchi(Schlagzeug). Man hätte das Album wohl auch nach Olaf Stötzler benennen können, denn immerhin hat er fünf der acht Stücke geschrieben, was aber natürlich der Qualität der Musik keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. Der Konstanzer Schlagzeuger Patrick Manzecchi, der auf dem gleichen Label inzwischen seine eigene CD, "Ready And Able", veröffentlicht hat, beweist sowohl im "Drum Intro" zu "Something", als auch z.B. bei "At the Regency" seine Soloqualitäten, übezeugt aber auch vollkommen als Sideman. Nic Thys steht als solider Rhythmusanker, aber auch als musikalischer Untermaler, am Bass, und trägt auf seine Art zur Qualität der Stücke bei.

[ Jazz Podium 7-8/98 ]


Wie ein Fels in der Brandung des an Konkurrenz immer reicher werdenden Jazz-Geschäfts steht er heute da: Andreas Maile. Erst heute? Seit sechs Jahren hat er sich in der SDR-Big Band saturiert. 1996 sammelte Maile die Auszeichnung "Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg" ein. Doch zu überhören war er in den 90ern eigentlich sowieso nie: An der Seite großer Solisten fand Maile stets seinen gehörigen Platz.
Sein Ton hat einen spröden Charme. Die Kompositionenen der CD sind kurvenreich, wirken aber nicht geglättet. Überdies fällt auf, daß die Stücke größtenteils von Gitarrist Olaf Stötzler stammen, und daß sie sämtlich die vorteilhaftesten Fähigkeiten der Bandmitglieder offenbaren. Die Band kommuniziert und lebt: Nic Thys am Kontrabaß und Patrick Manzecchi am Schlagzeug würden als Charaktere fehlen, wären sie nicht da. So ruft die CD richtiggehend nach "Listen to me" (Titel Nr.5).
Für ihn, den Andi Maile aus Stuttgart, ist diese CD natürlich ein Meilenstein: Die erste CD unter eigenem Namen ist ein Ziel, auf das jahrelang hingearbeitet wurde (übrigens auch in dem Sinne, daß zwischen Aufnahme und Veröffentlichung zwei Jahre liegen). Und dann ist das Ziel plötzlich zum Ausgangspunkt geworden, wenn die "Moment-Aufnahme" vorliegt. In einen musikalischen Datenträger haben sich Ideen hineinkristallisiert, die nun auf besondere Weise der geschichtlichen Bewertung ausgesetzt sind. Für den lebenden Künstler, der außerhalb der CD existiert, geht der Prozeß weiter. Hoffentlich wird Maile überwiegend positive Aufmerksamkeit vermittels seines Erstlingswerks zuteil werden. Denn das hätte er auch tun können: Die CD einfach nach dem Eröffnungstitel "Love Chant" nennen können. Um solche Musik einspielen zu können, bedarf es nun mal der Liebe (gerade im Sinne von Hingebung) zur Musik und zum Jazz, zum eigenen Horn, zu den eigenen Ideen und zu dem, was gleichgesinnte Kollegen beizusteuern anbieten. Titel Nr.3 von Maile heißt "March of destiny": "Mailensteine" ist eine Liebeserklärung an die eigene Vision. (Peter Stegmaier)

 

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